"...Zurück zu den Anfängen.
Quellen, Gletscher, Schnee, Wasser.
Wie der Mensch. -
Geburt, Wachsen, Reifen, Wandern.
Hier wie dort, ein fortlaufendes Kommen.
Wie aus einem Nichts austretend.
Um einen, in groben Umrissen vorgegebenen Weg
zu durchlaufen. Welche Ähnlichkeit.
Strom des Wassers - Strom des Lebens.
Mit Höhen, Tiefen und Ereignissen vielfältiger Art.
Gepaart mit friedlicher Gemütlichkeit oder
Kampf gegen Unbilden und Schicksal.
Zu wissen und zu erfahren, dass auch Du,
wie die Steine im Wasser,
in immerwährender Dauer geschliffen wirst.
Auch erkennen, dass die Bäume und Sträucher
am Ufer nur mit starken, kräftigen Wurzeln sich
behaupten können, um nicht bei stürmischen
Fluten mitgerissen zu werden ..."
Quelle: Alfons Zobel aus "Hoimat", Gedichte und Erzählungen, fotografiert im Durach-Tobel
Wirf den Stein von heute weg.
Vergiß und schlafe. Wenn er Licht ist, wirst du ihn morgen wieder finden, zur Dämmerzeit, in Sonne verwandelt.
Aus: Juan Ramon Jimenez:
Herz, stirb oder singe
Bosse: Steine
Ich grabe im Geröll mit beiden Händen
Meine Finger taub, die Augen brennen
Baue mir Berge aus Schmerz und Fragen
Sollen sie mich unter sich begraben
Ich geh mit dem Hammer in zerfurchte Felsen
Mache keine Pause, muss Jahre wälzen
Haue Löcher in die Angst, in mein Gewissen
Erste Brocken sind aus Kindheit und Vermissen
Und dann sitz ich auf'm Bett und esse Steine
Deine, meine, große, kleine
Beiß mir die Zähne aus, wenn ich sie zermalme
Ich denk nur so geht es vorbei
Und so sitz ich auf'm Bett und esse Steine
Alte, schwere, spitze, feine
Bis ich fertig damit bin lasst mich alleine
Ich denk nur so geht es vorbei
Stein um Stein, Stein um Stein
Dann hinab in die Tiefe in den dunklen Schacht
Wo die Kerze erstickt und ich doch weiter mach
Auch wenn hier unten der Vogel kein Lied mehr singt
Werd ich tonnenweise Schutt nach oben bringen
Und dann hock ich im Geröll grab mit beiden Händen
Was wär, wenn meine Hände plötzlich deine fänden
Was wär, wenn wir uns zwischen Steinen fänden
Und irgendwann unter den letzten Steinen
Ein erster Glanz, ein erstes Scheinen
Von neuem Leben, neuem Licht ...
Quelle: https://www.songtexte.com/songtext/bosse/steine-5b65533c.html
Meer
Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren
und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen
Wenn man den Sand sägen hört
und das Schlurfen der kleinen Steine in langen Wellen
soll man aufhören zu sollen
und nichts mehr wollen wollen
nur Meer
Nur Meer
Erich Fried
Quelle: https://lyricstranslate.com/de/erich-fried-meer-lyrics.html
Steinmeditation – Achtsamkeitsübung
Du benötigst einen Stein, der Dir gefällt.
Nimm eine angenehme Sitzposition ein.
Richte Deinen Oberkörper auf.
Lass Deine Schultern nach hinten unten fallen.
Lege die Unterarme / Hände auf die Stuhllehne oder den Oberschenkel, so wie es für Dich bequem erscheint.
Nun nimm Deinen Stein in die Hand und betrachte ihn mit intensiver Aufmerksamkeit.
- Wie sieht seine Oberfläche aus?
- Welche Farbe(n) hat er?
- Welche Bruchstelle(n), welche Rundung(en) und welche Kante(n) weist der Stein auf?
Wenn Du magst, rieche an dem Stein.
- Welchen Geruch strömt der Stein aus?
Nimm, wenn Du magst, Deinen Stein ans Ohr.
- Welches Geräusch geht von ihm aus?
- Was verändert sich dadurch, dass Du Deinen Stein ans Ohr hältst?
Nun nimm Deinen Stein wieder in die Hand.
- Welches Gewicht hat er?
- Wie fühlt sich seine Oberfläche an?
- Ist er warm oder kalt?
Begieb Dich nun auf eine kleine Zeitreise mit Deinem Stein.
- Was glaubst Du, wo der Stein herkommt?
- Wie alt wird er wohl sein?
- Was wird er in seiner Zeit alles erlebt haben?
Und schaue Dir auch seine mögliche Zukunft an!
- Was wird mit Ihrem Stein zukünftig geschehen?
- Welche Ereignisse werden auf ihn treffen?
Sag Dir nun, dass wir die Übung beenden und kehre wieder ins Hier und Jetzt zurück.
Balle dabei die Hände zu Fäusten, auch die Hand, in der sich der Stein befindet.
Beginne Dich zu räkeln und zu strecken und öffne nun in Deinem Rhythmus wieder die Augen.
Betrachte noch einmal Deinen Stein und verabschiede Dich von ihm – dankbar für diese meditative Erfahrung.
Quelle: http://www.achtsamkeit24.de/achtsamkeitsuebungen-achtsamkeitsmeditation-anleitung-information.html
(geändert in das persönlichere Du)
Auch Tiere machen Geschenke
Steine sind im Lebensraum der Pinguine ein rares Gut.
Um ihre Zuneigung zu zeigen, suchen die Männchen schon mal tagelang nach dem perfekten Stein, um ihn der Angebeteten zu schenken.
(Quelle: instagram)
Marcel Brell: Steine
Wochenende, ICE:
Wir werfen Steine in den See.
Du steckst mir einen in den Schuh
Und schaust mir dann beim Humpeln zu.
Wir beide finden einen Stein
Und kratzen unsre Namen rein.
Und wenn du grad nicht guckst,
dann leg ich dir den Stein in deinen Weg.
Zeig mir deine Steine,
Dann zeig ich dir meine.
Komm, lass uns vertrau'n
Und daraus was Neues bau'n.
Du trägst schon lange deinen Stein
Du sagst, den schaffst du ganz allein.
Und du schleppst ihn durch die Welt,
Bis er dir auf die Füße fällt.
Seit ich dich kenn, weiß ich, dass man
mit Steinen Feuer machen kann.
Vielleicht muss ich auch nur wollen
Und bring mit dir den Stein ins Rollen.
Quelle: https://www.songtexte.com/songtext/marcel-brell/steine-g6be142d2.html
Am Strande
Heute sah ich wieder dich am Strand
Schaum der Wellen dir zu Füßen trieb
Mit dem Finger grubst du in den Sand
Zeichen ein, von denen keines blieb.
Ganz versunken warst du in dein Spiel
Mit der ewigen Vergänglichkeit
Welle kam und Stern und Kreis zerfiel
Welle ging und du warst neu bereit.
Lachend hast du dich zu mir gewandt
Ahntest nicht den Schmerz, den ich erfuhr:
Denn die schönste Welle zog zum Strand
Und sie löschte deiner Füße Spur.
Marie Luise Kaschnitz
Quelle: https://www.deutschelyrik.de/am-strande.html
Eden´s Bridge Stones and sea
In the beginning
I was counting the stones on the seashore
Looking for the precious ones
Among the stones, I found many pretty things
While the sea rolled on beside me all the time
Time moved on
I had collected many stones 'til I tired of them
And I think they tired of me
Some were lovely, but I was never satisfied
And the sea rolled on beside me all the time
And the wind rose, east and cold
Whip'ring sweetly to my soul
And it said
"Look you fool
You are missing precious things
Raise your eyes and look towards the sea"
So I looked:
It was as if I saw the sea for the first time
And it's power captured me
All the time I had wasted seeking stones
I had missed the rolling glory of the sea
And the sea
Devoured a mighty swathe of heart:
Overwhelmed me
In a way I couldn't know
And the price for the love of greater things
Was surrender to the great and cruel sea
And it stole me
And I feared the aching sea
It consumed me
Drowned my mind
The wind said
"Look, you fool
No matter what you do
You can't contain the ocean like a stone"
Quelle: https://www.flashlyrics.com/lyrics/edens-bridge/stones-and-sea-07
Der Stein spricht
Ich bin ein Stein,
ich habe Leben und Tod gesehen, ich habe Glück erfahren, Sorge und Schmerz
Ich lebe das Leben der Felsen.
Ich bin ein Teil unserer Mutter Erde. Ich fühle ihr Herz schlagen an meinem, ich fühle ihren Schmerz.
Ich lebe das Leben der Felsen.
Ich bin ein Teil unseres Vaters,
des großen Geheimnisses.
Ich habe seine Trauer gefühlt.
Ich habe seine Weisheit gespürt. Ich habe seine Geschöpfe gesehen, meine Geschwister die Tiere, die Vögel, die redenden Wasser und Winde, die Bäume und alles auf der Erde und alles im Universum.
Ich bin den Sternen verwandt.
Ich kann sprechen, wenn du zu mir sprichst. Ich höre zu, wenn du sprichst.
Ich kann dir helfen, wenn du Hilfe brauchst.
Aber verletze mich nicht, denn ich kann fühlen wie du. Ich habe die Kraft zu heilen, doch du musst sie in mir suchen.
Vielleicht denkst du, ich sei nur ein Stein, der in der Stille liegt, auf feuchtem Grund.
Aber ich bin mehr, ich bin ein Teil des Lebens, ich lebe, ich diene denen, die mich achten
(Gebet der Hopi-Indianer)
Quelle: https://www.treffpunkt-zirndorf.de/schmuck-und-mineralien/
Meditation mit Kieselstein
Du kannst den Kieselstein visualisieren oder aber, wenn Du Dich im Freien befindest, tatsächlich einen in die Hand nehmen und ihn vorsichtig ins Wasser werfen.
Setze Dich bequem auf den Boden oder einen Stuhl und stelle Dir vor; Du wärst an einem hübschen Teich. Die Sonne scheint und einige ihrer Strahlen werden vom Wasser reflektiert. Vor Deinem geistigen Auge siehst Du Wasserlilien, blau und grün schimmernde Libellen huschen vorbei. Vielleicht hörst Du auch einen Frosch quaken. Mal Dir den Teich in seiner ganzen Schönheit aus und ergänze die Szenerie nach Belieben um Bilder und Töne.
Sieh Dich dann einen kleinen, flachen Kieselstein aufheben und ins Wasser werfen. Beobachte, wie er sinkt. Welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen hast Du in diesem Moment?
Während das Steinchen weiter in der Tiefe des Wassers versinkt, achte darauf, ob sich an Deinen Empfindungen, inneren Bildern oder Gefühlen irgendetwas verändert.
Der Stein hat den Grund des Teiches erreicht.Vielleicht kannst Du sogar sehen, wo er gelandet ist. Was fühlst, spürst oder denkst Du jetzt? Kommen irgendwelche Botschaften hoch, auf die Du hören oder die Du Dir bewusst machen solltest?
Verbleibe noch eine Weile an Deinem Teich.
Tu nichts als atmen. Von Moment zu Moment ...
Du bist ganz im Jetzt.
Aus: Dr. Patrizia Collard: Das kleine Buch vom achtsamen Leben
(verändert in das persönlichere Du)
Erkenne deine Besonderheit
Stell dir vor, du schaust dir einen kleinen Stein an,
mit allem was ihn ausmacht -
seine Dichte, Farbe und Maserung.
So einen Stein gibt es kein zweites Mal in der Natur. Genauso ist das mit dir.
Deine Einzigartigkeit ist etwas ganz besonderes, halte sie in Ehren.
(Quelle: instagram)
Einer Dieser Steine
Joel Brandenstein
Verbittert und vom Leben gezeichnet
Verbittert und umgeben von Reizen
Wie hinter Gittern, ewig das gleiche
Jeder meiner Schritte hat Probleme bereitet
Keiner hat mich mitgenommen, mir fehlte die Reife
Doch manche Steine muss man lediglich schleifen
Du bist vorbeigekommen,
hattest deinen Kompass mit
Du hast gesehen,
dass dieser eine Stein besonders ist
Du hast ihn mitgenommen und nicht im Meer versenkt
Hast ihm 'nen großen warmen Platz in deinem Herz geschenkt
Kennst du noch den Ort,
wo ich auf dich gewartet hab?
Seite an Seite mit den andern Steinen lag ich da
Ich war kalt, ohne Heimat und alleine
Bevor du kamst, war ich nur einer dieser Steine
Ich war so staubbedeckt,
bevor du mich gefunden hast
Hast mich in Gang gesetzt,
mir endlich neuen Schwung gebracht
Ich war kalt, war versteinert und alleine
Bevor du kamst, war ich nur einer dieser Steine
Ohne Heimat und alleine
Nur einer dieser Steine
Du baust mich auf und legst dich zu mir
Ich kann über alles reden mit dir
Oder ohne Worte einfach gestikulieren
Damals hätt' ich sowas bestimmt eh nicht kapiert
Du hast mich auf neue Wege geführt
Ich hab zum ersten Mal das Leben gespürt
Ich weiß auch dass so ein Glück nicht jedem passiert
Ich werd nicht mehr gehen, ich bin nur wegen dir hier
Kennst ...
Keiner braucht mich mehr zu retten
Das hast du schon getan
In dem du kamst
Und mich mit dir nahmst
Quelle: https://www.songtexte.com/songtext/joel-brandenstein/einer-dieser-steine-g7b890e00.html